Montag, 10. Oktober 2016

Etikettenschwindel

Es kam ein toller Beitrag auf Arte - am 13. September. Etikettenschwindel hieß der. Und er hat mir die Augen für etwas geöffnet, was man sich mit ein bisschen weniger Naivität auch schon vorher denken musste: Dinge, die sich großer Beliebtheit erfreuen und Spekulationsobjekte sind, werden gerne gefälscht.
Jedenfalls geht es in dem Beitrag um geschickt gefälschte Weine in den USA - ein einzelner Mann soll 30.000 Flaschen gefälscht haben. Wahnsinn. Und als Beispiel für den Schwindel taucht die Appelation Clos de la Roche auf - ausgerechnet! Einen Wein dieser Appelation habe ich im Juli 2016 gekauft - er sollte das Flaggschiff unserer Weinkarte werden. Denn günstig sind die Weine wirklich nicht! Eher sehr teuer.

Jedenfalls ist mir ganz schlecht geworden und
ich hatte große Sorge, ob ich nun vielleicht einen gefälschten Wein im Keller habe? Wie sollte ich vorgehen? Zunächst traf ich eine Kapazität in Sachen Wein - hier wurde leider meine Befürchtung eher erhärtet. Die neue Weinkarte war schon gedruckt und zwei Tage später, wie es der Teufel will, bestellt jemand diese Flasche. Liebe Gäste und Freunde sind es, die die Bestellung aufgeben - ich will sie zum Abwarten bewegen, bis ich die Authentizität geklärt habe - aber der Wein muss jetzt her - und ich darf ein Gläschen mittrinken. Wie erleichtert bin ich, als ich das Glas in Händen halte - er schmeckt so, wie ich ihn in Erinnerung hatte! Ungewöhnlich dunkel in der Farbe, fein, saftig, lang anhaltend - ein Gedicht von einem Wein.
Es war ein Clos de la Roche von Armand Rousseau - der macht das wirklich wunderschön. Beruhigt habe ich heute diesen Post geschrieben - und auf der Suche nach Armand Rousseau bin ich auf deren Seite auf die zertifizierten Wiederverkäufer gestoßen: unter anderem der, bei dem ich gekauft habe: WeinArt. Ich hätte mir also gar keine so großen Sorgen machen müssen und bin WeinArt und meinen Gästen sehr dankbar für den großen Wein.
Wer die Doku verpasst hat: Arte wiederholt und zwar am 

Dienstag, 18. Oktober um 9.25 Uhr

Bis dahin - guten Einkauf, prost und viele, brave Gäste
Armin Gross

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